Chamsa - 5 Tage bis zur Ewigkeit by Bianca Balcaen

Chamsa - 5 Tage bis zur Ewigkeit by Bianca Balcaen

Autor:Bianca Balcaen [Balcaen, Bianca]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-04-06T22:00:00+00:00


Der Atem der Sterne

Beim gemeinsamen Abendessen mit ihren Eltern versuchte sie einen fröhlichen Eindruck zu vermitteln, doch in ihrem Innersten brodelte es immer noch heftig. Zum Glück war ihre sonst so aufmerksame Mutter abgelenkt. Sie war mit einem medizinischen Problem beschäftigt, von dem Hannah nichts verstand und das ihre Eltern gerade ausführlich diskutierten.

Das befreite sie von der Pflicht, fröhliche Anekdoten aus der Schule zu erzählen, und keinem fiel auf, dass sie nur lustlos im Essen herumstocherte und keinen Bissen herunterbekam. Der Streit mit Leo lag ihr immer noch bleischwer im Magen. Nachdem ihre Eltern sich zur Arbeit verabschiedet hatten, räumte sie gewohnheitsmäßig die Küche auf, erledigte den Abwasch und lief dann in ihr Zimmer.

Nach dem Zähneputzen suchte sie in den Tiefen ihres Kleiderschranks nach ihrer rosa Lieblingsbluse, bürstete sich die Haare, bis sie in weichen Locken über ihre Schulter fielen, und streifte ihre weißen Ballerinas über. In der Aufregung des Vormittags war sie nicht zu ihrem Versteck am Zaun gegangen, aus Angst, dass Leo sie beobachtete.

So ging sie jetzt auf gut Glück dorthin, in der Hoffnung, Hakim zu sehen. Er enttäuschte sie nicht. Als sie sich durch das Gestrüpp zwängte, sah sie eine gebräunte Hand, die sich durch das Loch schob, um ihr zu helfen, und kurz danach sah sie seine schwarzen Augen erfreut aufblitzen, als sich ihre Blicke begegneten. Auf der anderen Seite des Zauns fiel sie atemlos in seine ausgebreiteten Arme.

»Hannah, Gott sei Dank.« Sichtlich erleichtert zog er sie sanft an sich und drückte einen Kuss auf ihr Haar. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, als ich von dem Anschlag erfuhr. Ist alles in Ordnung?«

»Ja, es ist nichts passiert, außer dass der Wüstenfalke verletzt wurde. Ich hoffe, er wird sich wieder erholen. Als ich aus dem Bunker gelaufen bin, wollte ich nach ihm sehen, aber er lag nicht mehr auf dem Gras.« Sie presste sich fest an seinen muskulösen Oberkörper und überließ sich seiner tröstenden Umarmung.

Als sie seinen beruhigenden Herzschlag und die Wärme seines Körpers durch ihre dünne Bluse spürte, wurde sie ruhiger. Hakim hob zärtlich ihr Kinn an und musterte sie besorgt. »Bist du sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist«, fragte er mit rauer Stimme.

»Ja, jetzt, wo du bei mir bist, schon. Bring mich einfach an einen Ort, an dem wir nicht an den Krieg denken müssen« flüsterte sie.

»Okay, gib mir eine Sekunde.« Hakim dachte einen kurzen Moment nach und dann schenkte er ihr sein sanftes Lächeln. »Was hältst du von einem Picknick unter Sternen?«

»Eine wunderschöne Idee.«

»Dann komm mit, dafür müssen noch was einkaufen.« Sein Arm schlang sich um ihre Hüften und Hannah schmiegte sich vertrauensvoll an ihn. Als ihre Hand seinen rechten Unterarm streifte, bemerkte sie den dicken Verband und sah ihn erschrocken an. »Was ist passiert?« Sie sah, dass sein Gesicht eine abweisende Miene angenommen hatte. »Mach dir keine Sorgen. Das ist nur eine kleine Brandwunde, bin heute Morgen beim Feueranmachen unachtsam gewesen.«

Stirnrunzelt schwieg sie. Langsam spazierten sie durch das Gras. Der Wind trug den erdigen Geruch der Sanddünen vor sich



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